Freitag, März 29, 2024

Löschzug II trainiert den Ernstfall auf dem Übungsgelände des Institut der Feuerwehr NRW in Münster

Am vergangenen Samstag hieß es für den Löschzug Volmarstein/Grundschöttel bereits um 06:00 Uhr morgens die Einsatzbereitschaft für einen ganzen Übungstag herzustellen.

Mit insgesamt 35 aktiven Feuerwehrleuten und acht Mitgliedern der Ehrenabteilung ging es zum Übungsgelände des Instituts der Feuerwehr NRW in Münster.

Unter der Übungsleitung von Brandinspektor Thorsten Duhme wurden hier gemeinsam mit weiteren Löschzügen aus Dortmund Asseln, Dortmund Holzen, Schwerte Westhofen und Gevelsberg Berge/Vogelsang sowie dem Deutschen – Roten – Kreuz aus dem Ennepe – Ruhr – Kreis und aus Wuppertal, die auch mit Rettungshunden vor Ort waren, die verschiedensten Übungen durchgeführt. Auch wurden die Übungen durch zwei Notärztinnen begleitet. IMG 1750

Die Kameradinnen und Kameraden aus Wetter traf der erste Übungseinsatz direkt nach der Ankunft auf dem Übungsgelände, vor dem Frühstück und dem ersten Kaffee.

Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person rief den Löschzug auf den Plan. Während der Rettungsarbeiten geriet der verunfallte PKW in dem sich die eingeklemmte Person befand, auch noch in Brand. Nach dem die Person gerettet und das Feuer gelöscht war, ging es sofort weiter zu einem gemeldeten Containerbrand. Hier stellte sich jedoch bei Eintreffen heraus, das orangener Rauch aus einem Container stieg. Eine bewusstlose Person lag unweit von dem Container. Eine dort anwesende Person konnte Berichten, dass die jetzt bewusstlose Person zuvor verschiedene Kanister an dem Container entsorgt hatte und es plötzlich dampfte und die Person dann umgefallen sei.

Zuführer Dietmar Borrmann ließ umgehend eine Menschenrettung und eine Dekontamination einleiten, sperrte den gesamten Bereich ab und forderte Spezialkräfte an.

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Nachdem auch diese Lage abgearbeitet war, kamen die Kameradinnen und Kameraden endlich zu ihrem wohlverdienten Frühstück und der heiß ersehnten Tasse Kaffee.

Allerdings ließen die nächsten Einsätze die in Gruppen- und Zugstärke abgearbeitet wurden, nicht lange auf sich warten.

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Um 11:30Uhr fand dann eine Großübung unter Beteiligung aller an diesem Übungstag teilnehmenden Einheiten statt.

Es wurde bei dieser Übung von einer Gasexplosion durch eine defekte Gasleitung in einer Straße ausgegangen. Durch die Gasexplosion waren sechs Häuser, darunter auch vier Mehrfamilienhäuser in Brand geraten. IMG 1702 Durch 6 Nebelmaschinen wurde entsprechender „Rauch“ erzeugt, so dass bei Eintreffen der Kräfte bereits die gesamte Straße voller „Rauch“ war. Personen, die natürlich entsprechende Verletzungen angeschminkt bekommen hatten, standen an den Fenstern und schrien um Hilfe. Andere Personen wurden in den Gebäuden vermisst. IMG 1688 IMG 1692 IMG 1689 IMG 1691

Der „Baggerfahrer“, der durch seine Arbeiten die Explosion verursacht hatte, war unter Schock weggelaufen und musste durch die Rettungshunde gesucht werden.

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Unter der Einsatzleitung von Verbandführer Heiko Röhder vom Löschzug II der Feuerwehr Wetter (Ruhr) wurden vier Abschnitte gebildet und die Einheiten in ihre entsprechenden Abschnitte geschickt. Hierbei zeigte sich, dass Einheiten die sich bis zum Tag der Übung überhaupt nicht kannten und nun mit 100 Einsatzkräften vor Ort waren, reibungslos zusammenarbeiten können. Wieder ein Beweis dafür, dass das „System Feuerwehr“ greift und funktioniert.

Alle zwanzig zu rettenden Personen wurden von der Feuerwehr aus dem Gefahrenbereich gerettet und anschließend vom Rettungsdienst versorgt.

Sogar der Baggerfahrer der in eine Baugrube in einiger Entfernung zur Einsatzstelle gestürzt war, wurde durch die Rettungshunde gefunden und durch die Kräfte der Feuerwehr Gevelsberg gerettet.

Als Besonderheit war noch eine Gruppe von Drohnenfliegern vom DrohnenfliegerNetzwerk aus Radevormwald vor Ort, die während der Übung ständig Luftbilder der Einsatzstelle in den Einsatzleitwagen sendeten, sodass der Einsatzleiter Heiko Röhder immer ein aktuelles Bild der Gesamteinsatzstelle hatte. Mit Hilfe der Drohnen wurden unteranderem die kompletten Fenster angeflogen, sodass schnell klar wurde, wo die zu rettenden Personen waren. „Diese Technik ist für eine solch große Einsatzlage sehr hilfreich, und vielleicht auch Zukunftsweisend“ so der Einsatzleiter Heiko Röhder. „Da bei solchen Ereignissen, die Einsatzleitung räumlich außerhalb liegt, ist ein Einsatzleiter immer auf die Rückmeldungen der einzelnen Abschnitte angewiesen, und muss sich aus diesen Rückmeldungen ein eigenes Bild machen, mit dieser Technik, kann ein Einsatzleiter nun die gesamte Einsatzstelle überblicken, und den Einsatzablauf überwachen, und ggf. schneller eingreifen.“

Besonders zu erwähnen sind an dieser Stelle die Kameraden der Ehrenabteilung des Löschzuges II der Feuerwehr Wetter (Ruhr). Ohne ihr Dazutun wären diese Übungen überhaupt nicht möglich. Getreu dem Motto „Ohne Mampf kein Kampf“ versorgten sie die Einsatzkräfte des Löschzuges II mit Essen sowie heißen und kalten Getränken. Zusätzlich zu einer ebenfalls anwesenden Gruppe der realistischen Unfalldarstellung stellten sie sich dann noch als „verletzte Personen“ bei den Übungen zur Verfügung. Hierfür galt ihnen ein ganz besonderer Dank, so Zugführer Dietmar Borrmann.

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Nachdem der Löschzug um 19:00Uhr wieder einsatzbereit in Wetter zurück war, trafen sich die Beteiligten der Feuerwehr Wetter noch zu einem gemeinsamen Abendessen bei dem sie den Tag noch einmal Revue passieren ließen und die gewonnen Erfahrungen noch diskutiert wurden.

Zugführung und Übungsleitung zeigten sich sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit des LZ II. IMG 1866

Extrem geschafft und sehr müde endete der Tag dann für den Löschzug II bevor um 00:47 Uhr der gesamte Löschzug wieder zu einem Brandmeldealarm in die Evangelische Stiftung Volmarstein gerufen wurde. Hier war ein Druckknopfmelder ausgelöst worden. Ein Feuer gab es allerdings nicht.